Fröndenberg. Bei der erstmaligen Teilnahme in seiner über 50-jährigen Historie erkämpfte sich der TTC Ladbergen bei den Deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsklassen eine Platzierung unter den besten 8 Teams in der Herren-C Klasse und blickt auf eine schweißtreibende, aber erfolgreiche Woche zurück.
Durch das positive Abschneiden auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene sicherten sich Gerrit Haar, Thomas Kuhn und Hendrik Kuck einen Startplatz bei den 4-tägigen Deutschen Pokalmeisterschaften in Fröndenberg. Bei bestem Wetter und mit hervorragender Unterstützung durch den eigenen Verein galt es zunächst die Vorrunde zu überstehen. Ein souveräner 4:0 Auftaktsieg am Donnerstag gegen den TV Offenbach-Queich sorgte für einen gelungenen Einstand und ordentlich Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf. "Das frühe Erfolgserlebnis gibt Sicherheit.", freute sich Hendrik Kuck, der sich oft favorisierten Gegnern gegenübersah. Eine wesentlich größere Aufgabe stellte der spätere Turniersieger aus Gaimersheim da. Bereits auf dem Papier deutlich stärker aufgestellt, konnte lediglich Gerrit Haar bei der 1:4 Niederlage punkten. "In meinem Einzel und dem Doppel wäre heute mehr drin gewesen.", hadert Thomas Kuhn zwar nach dem Spiel, erkannte aber die starke Leistung und den verdienten Sieg des Mitfavoriten an. Da half auch die tatkräftige Unterstützung durch die mitgereisten Fans nicht weiter.
So bot der zweite Turniertag bei nochmals höheren Temperaturen bereits ein kleines Endspiel um das Weiterkommen gegen den TTG Rellingen-Egenbüttel. Die aus der Nähe von Hamburg angereisten Spieler konnten am Vortag bereits durch zwei Siege überzeugen und hofften die Qualifikation für die Endrunde perfekt zu machen. Letztlich setzte sich die Mannschaft des TTC mit 4:2 durch. Großen Anteil am Endergebnis hatte Thomas Kuhn durch zwei denkbar enge 5-Satz-Spiele. Musste er sich im ersten Einzel noch 2:3 geschlagen geben, drehte er am Ende in seinem zweiten Spiel das Ergebnis und sicherte mit einem 3:2 den Teamerfolg. Neben den sportlichen Highlights bot ein Turnier von solchem Format auch einen ungewohnten Rahmen. "Schlägerkontrollen, Startnummern, Nationalhymne. Das kriegt man sonst auf Kreisebene natürlich nicht geboten.", scherzt Hendrik Kuck.
Tag drei begann mit den Entscheidungen in den einzelnen Gruppen. Durch einen 4:1 Sieg errang der TTC den zweiten Platz in der Gruppe und konnte somit tatsächlich in die K.O.-Runde der besten 8 einziehen. Die Spieler präsentierten sich im Einzel durch die Bank in guter Form, sodass lediglich ein Punkt im Doppel an den Gegner aus Sasel abgetreten werden mussten. Anschließend konnte man sich vor dem ersten Endrundenspiel neu sammeln und die Batterien wieder aufladen. Dank des zunehmend anstrengenderen Turnierverlaufs kam diese Pause den Spieler sehr gelegen. Man merke die Spiele schon so langsam in den Knochen, meinte Gerrit Haar und Hendrik Kuck freute sich darüber der Halle für ein paar Stunden zu entkommen, denn die Luft sei nicht nur besonders warm, sondern auch immer stickiger und Sauerstoff Mangelware. Nachdem man sich eine Pause im Schatten gegönnt, sich mit kalten Getränken gestärkt, oder das nahegelegene Freibad zur Abkühlung aufgesucht hatte, wurde es wieder ernst. Bereits nach der Auslosung stand fest, dass mit dem TTF Altshausen ein nominell ähnlich starker Gegner wartete. Da zudem ein Sieg eine Platzierung unter den besten drei versprach, stand einem spannenden Viertelfinale nichts mehr im Weg. Ein vielversprechender Auftakt durch den 3:0 Sieg von Gerrit Haar brachte den TTC zunächst in Führung. Aber so wie Haar seiner Favoritenrolle gerecht wurde setzte sich auch die Nummer eins der Altshausener in klaren drei Sätzen gegen Hendrik Kuck durch und korrigierte das Ergebnis. Nachdem Thomas Kuhn die 2:1 Führung für das Team aus Ladbergen sicherte kam es zur ersten von zwei entscheidenden Partien. Ein erneuter Ausgleich zum 2:2 lag in der Luft, als das Doppel Haar/Kuhn 0:2 in Rückstand geriet. Doch die Beiden fanden noch zur ihrer oft spielentscheidenden Doppelstärke zurück und erkämpften sich in engen Ballwechseln den finalen fünften Satz. Zuletzt wurde diese kräftezehrende Aufholjagd allerdings nicht belohnt und die gegnerische Mannschaft erzwang den zwischenzeitlichen Spielstand von 2:2. Im weiteren Verlauf sollte es eng bleiben. Zunächst drehte Alshausen das Spiel durch ein klares 3:0 ihres Spitzenspielers gegen Haar auf 3:2, anschließend konnte Kuhn wiederum durch ein 3:0 seinerseits den ausgeglichenen Spielstand wiederherstellen. Beim Stande von 3:3 entschied das letzte Einzel von Hendrik Kuck über eine eventuelle Teilnahme am Halbfinale. Im knappen Auf und Ab musste er sich trotz eigenem Satzgewinn zum Schluss mit 1:3 und zwei in der Verlängerung verlorenen Sätzen geschlagen geben. So konnte sich das Team vom Bodensee zwar mit 4:3 am Ende durchsetzen, aber Spieler und Zuschauer verkrafteten die Niederlage mit der Freude über die unterhaltsamen Spiele schnell. " Das Spiel heute war so ziemlich das Spannendste, was man sich im Sport überhaupt nur vorstellen kann.", gratuliert der mitgereiste Nino Kaske zu dem attraktiven Spiel.
Nachdem sich das Team ausgepumpt aber zufrieden auf den Heimweg machte, bedankten sich die Spieler für die tolle Unterstützung und den Zusammenhalt im Verein. "Vielen Dank an euch alle. Das ist ein tolles Zeichen wie sehr unser Verein lebt!", lobte Haar die Fans und auch der Vorsitzende Dirk Rahmeier könne sich dem nur anschließen. Nach den vergangenen drei Tagen bei dem gastfreundlichen Ausrichter aus Fröndenberg wünscht sich der Verein, dass die erste Teilnahme an den Deutschen Pokalmeisterschaften so schnell nicht die Letzte war und feiert einen verdienten Schlusspunkt der Saison, bevor es in die Sommerpause geht.